Kommentar zur Lage im Moos: die Selbstdarstellerei geht weiter

In Blog by Johann G. Böhmer

Schäfer und Kammerl in der Stichwahl. Von Uckermann vor Priebsch. 14 Neue im Gemeinderat und die Stimmenkönige bleiben im Wesentlichen die gleichen (Schäfer, Runge). Grüne und UWG auf Gleichstand knapp hinter der CSU. Die anderen bleiben alle gleich. Das ist im Wesentlichen das Ergebnis der Wahlen in Gröbenzell. Das Tagblatt hat bereits abgecheckt, wer sich für welchen Kandidaten in der Stichwahl ausspricht. Der Ortsverein der Grünen hat laut Tagblatt heute („Stichwahl in Gröbenzell: Parteien mit Empfehlung zurückhaltend“) mehrheitlich beschlossen, keine Empfehlung abzugeben, die derzeitige Fraktion der Grünen dagegen schon, und zwar für Schäfer. Spiritus rector dieser Linie der Grünen-Fraktion ist Martin Runge mit der Ansage: „Schäfer kann Bürgermeister, Kammerl kann es nicht“.

Runge folgt schon immer seinen eigenen Regeln. Er hat schon 2014 Schäfer und nicht den Kandidaten der Grünen, damals Daniel Holmer, unterstützt. Runge wird im Tagblatt weiter zitiert mit: „Wir brauchen jetzt einen tatkräftigen und tatfähigen Bürgermeister“. Er hat für Schäfer bei der Hexe die Kastanien aus dem Feuer geholt, das Tauschspiel erfunden („Wir tauschen jetzt die Hexe ein“) und zusammen mit Axel von Walter zwei Jahre lang gekonnt präsentiert und am Schluss noch den aus seiner Sicht richtigen Schuldigen gefunden (Kammerl). Er hat den Fehler bei der Ermittlung der Überschwemmungsgebiete entdeckt und der Gemeinde damit viel Geld und Schwierigkeiten erspart. Und er hat das Thema Planen und Bauen in der Gemeinde sechs Jahre lang praktisch allein bespielt. Mit „tatkräftig“ und „tatfähig“ meint Runge in erster Linie sich selbst. Die Gerüchteküche sagt, Schäfer wolle sich von Runge nun emanzipieren. Bloß wie soll das gehen ?

Im Grunde ist die Sache nicht erst seit gestern ziemlich verfahren. Es gibt keine Regeln. Es herrscht Wildwuchs. Runge möchte oft mehr und schneller zu einem Ergebnis kommen als Schäfer, hat aber kein Direktionsrecht gegenüber den Mitarbeitern. Vieles läuft auf Zuruf, ist nicht ausgegoren und vor allem nicht genügend kommuniziert. Das führt zu Konflikten. Deshalb räumt Runge ja auch ein, es habe bisweilen auch „geknirscht“ im Verhältnis zu Schäfer.

Kaum ist gewählt, ist schon wieder eine Grenzüberschreitung festzustellen, denn zuständig für die Erklärung, ob eine Wahlempfehlung gegeben wird oder nicht und für wen, ist nun mal der Ortsverband und nicht die dem Ende ihrer Amtszeit entgegen sehende Fraktion im Gemeinderat. Das ist auch bei den Grünen so und läßt nichts Gutes ahnen. Wenn die Presse die Meinung derer in den Vordergrund stellt, die sich an Zuständigkeiten vorbei selber in den Vordergrund schieben, wird sich an dem Wildwuchs und dem Hang zur Selbstdarstellerei in Gröbenzell nichts ändern.