Was lange währt, wird endlich gut: Beidseitigkeit der Expressbushaltestelle Ziegelei-Ring nun auf dem Weg !

In Blog by Johann G. Böhmer

Seit April 2019 gibt es die Expressbuslinie 80 vom S-Bahnhof Puchheim über Gröbenzell und Lochhausen zum Moosacher Bahnhof, wo ein U-Bahnanschluss ist. In Gröbenzell gibt es nur die Haltestelle an der Lena-Christ-Straße, an der Beislerstraße, Nähe Ziegelei-Ring, nach dem sie auch den Namen hat. Zum Ärger vieler Anwohner dort gibt es bisher aber nur auf einer Seite, nämlich Richtung Puchheim, eine Nothaltestelle, die der Gröbenzeller Bauhof laut Bericht der FFB-SZ vom 2.12.2020 („Kein Halt in Gröbenzell – Expressbus nach München stoppt nicht in Gröbenzell“ ) kurz vor der Eröffnung der Linie (29.4.2019) als Provisorium eingerichtet hat.

Offensichtlich hat die FFB-SZ damals auf eine Beschwerde einer Leserin hin recherchiert, die diese im Gröbenzeller Rathaus angebracht hatte. Die FFB-SZ berichtete in dem obigen Artikel über die Gründe für die Misere, dass es zwar auf der Münchner Seite der Lena-Christ-Straße eine Ausbuchtung gäbe, die der ideale Standort für ein Buswartehäuschen wäre, dass die Fläche aber einem Privatmann gehöre und dass es sich obendrein nicht um eine Regionalbuslinie des MVV, sondern um eine Linie der MVG, also der Münchener Stadtwerke, handle, die auf einem Beschluss des Münchner Stadtrats von 2017 beruhe. In dem Bericht zitiert die FFB-SZ ihre Gewährsleute, den ÖPNV-Koordinator beim Landratsamt Fürstenfeldbruck Herrn Seifert und Herrn Stockmann vom Hauptamt der Gemeinde Gröbenzell mit dem Resümee, dass aus den genannten Gründen dem Landkreis Fürstenfeldbruck und der Gemeinde Gröbenzell „die Hände gebunden“ seien.

Mit derselben Argumentation hatte sich der Bürgermeister der Gemeinde Gröbenzell Martin Schäfer schon bei der Bürgerversammlung 2019 auf die Nachfrage eines Bürgers hin aus der Affäre gezogen (FFB-SZ vom 18.11.2019 in dem Bericht „Schäfer stellt sich Kritikern in den Weg“: „Nichts tun kann er [Bürgermeister Schäfer] für den Wunsch eines Fragers, der gerne möchte, dass der Expressbus nach Moosach an der Krähenstraße [gemeint war: an der Haltestelle Ziegelei-Ring, die sich in Höhe des Lochhauser Krähenwegs befindet] hält„).

Es kann nun kurz nach der Befriedung des Falles „Tatti“ ein neuer Riesenerfolg von Faktencheck vermeldet werden: Wie nämlich das Baureferat der Landeshauptstadt München unlängst kund getan hat, soll noch in diesem Herbst ab dem Fahrplanwechsel auf der bisher haltestellenlosen (= Münchner) Seite der Lena-Christ-Straße ein Provisorium mit Wabenplatten errichtet werden. Und ab Frühjahr nächsten Jahres soll ein barrierefreier Ausbau der Haltestelle in Richtung Lochhausen mit einer Asphaltdecke erfolgen.

Wie Faktencheck in Erfahrung brachte, hatte die MVG zwar Ende März 2019, also vier Wochen vor dem Start der Linie am 29.4.2019, mit dem Grundstückseigentümer wegen einer Nutzungserlaubnis für die Einrichtung dieser Haltestelle Kontakt aufgenommen und fand bald darauf ein komplikationslos verlaufenes Gespräch statt, jedoch kam es nie zur Übersendung des angekündigten Vertragsentwurfs. Offenbar hing der Vorgang lange in der Rechtsabteilung der MVG und verschwand dann irgendwann ganz von der Bildfläche, bis der Grundstückseigentümer im April 2021 erneut nachhakte. Als der Grundstückseigentümer aus Furcht, dass man ihm in dieser kuriosen Sache den schwarzen Peter zuschieben würde, Druck machte, ging alles ganz schnell und es wurde eine Nutzungsvereinbarung mit Wirkung ab dem 1.9.2021 unterzeichnet. Damit dürfte der Einseitigkeit dieser Bushaltestelle – so etwas dürfte in ganz Deutschland einmalig sein – zur Freude der Anwohner bald ein Ende bereitet sein.